Es gibt ein Leben nach "Corona"! - Teil 7


Für dieses Gebäude benötigt man keine Eintrittskarten, wenn man auf eine Führung verzichtet. Das hatten wir. Das Foto wurde mit der Panorama-Funktion meines Smartphones aufgenommen. Es ist natürlich gerade und nicht gebogen. Kennt es jemand von euch?

Es ist das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Während der Geschäftszeiten kann man die Halle und den Großen Sitzungssaal besichtigen, sofern dort nicht gerade eine mündliche Verhandlung stattfindet. Im Rahmen einer Führung bekommt man noch das ehemalige Speisezimmer und den Festsaal des Reichsgerichtspräsidenten zu sehen, denn das war das Gebäude des heutigen Bundesverwaltungsgerichts von 1895 bis 1945: das Reichsgericht. Das Bundesverwaltungsgericht zog erst 2002 von seinem Dienstsitz in Berlin nach Leipzig.

Der Große Sitzungssaal ist die Hauptsehenswürdigkeit des Gebäudes. Er ist 23 Meter lang, 12 Meter breit und fast zehn Meter hoch. In ihm fanden spektakuläre Prozesse wie z. B. der um den Reichtagsbrand statt. In der jüngeren Vergangenheit wurde auch der sog. "Fall Kohl" dort verhandelt. Dessen Ursprung war eine Unterlassungsklage Helmut Kohls gegen die Bundesrepublik Deutschland, mit der er die Herausgabe von Stasi-Unterlagen über ihn verhindern wollte. Dieses Foto habe ich wieder als Panoramabild aufgenommen, damit man zumindest eine Vorstellung von den Dimensionen des Saals hat.

Für Besucher ist es leider nicht möglich, ein Foto aus einer günstigen Position zu machen, sodass man diesen Raum im Ganzen "einfangen" könnte. Dieses Foto ist aus der Position der Richterbank aufgenommen worden und und ermöglicht einen vollständigen Eindruck:
© Michael Moser/BVerwG


Aus dieser Erläuterung vor dem Großen Sitzungssaal geht hervor, was es mit den Wappen in den Bleiglasfenstern des Raums auf sich hat: Jedes steht für eine Stadt mit einem Oberlandesgericht im Jahr 1895, dem Gründungsjahr des Reichsgerichts.
Unten ist das Aussehen des Großen Sitzungssaals zum Zeitpunkt des Reichstagsbrand-Prozesses dem heutigen gegenübergestellt.
 

Von der Halle aus schaut man auf die Galerie. Alle Bilder und Symbole, die hier auf den Reliefs oder dem Buntglasfenster gezeigt werden, drehen sich um das Thema Rechtsprechung. 




Diese Figurengruppen befinden sich links und rechts des Treppenaufgangs. Die obere steht für die Verdammnis durch die Verurteilung eines Angeklagten, die untere für die Erlösung nach einem Freispruch.










































Und schon sind sie vorbei, die zwei Minuten ohne das Corona-Virus. Dies ist der letzte Teil meiner Mini-Serie, mit der ich euch nicht nur eine kleine Ablenkung verschaffen, sondern auch zeigen wollte, welche interessanten Orte auf euch warten, wenn wieder das normale Leben eingekehrt ist.

Hier sind die anderen Artikel der Serie im Überblick (einfach auf das Stichwort klicken):
Ich hoffe, euch hat die kleine Serie ein bisschen gefallen. Alle vorgestellten Ziele waren sehr zu empfehlen.

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