Schon wieder ein Welttag

Nicht mein Fahrrad, aber derselbe Typ

Zufällig bin ich vorhin auf die Meldung gestoßen, dass heute der Welttag des Fahrrads ist. Den europäischen Fahrradtag gibt es schon seit 1998, nach einem Beschluss der Vereinten Nationen wurde der 3. Juni ab 2018 zum weltweiten Fahrrad-Aktionstag erhoben. Zu diesem Anlass sollen die Vorteile für die Gesundheit und den Umweltschutz in den Mittelpunkt gestellt werden.

Und was passiert an einem Aktionstag? Fahrradtouren? Info-Stände? Öffentliche Aufrufe? Oder gar Demos? Schauen wir uns doch mal um. 

Einige Kommunen nutzen diesen Anlass für ein bisschen Tourismus-Marketing und stellen auf ihren Homepages Radwanderwege vor, von denen sie touchiert werden. Das ist nichts, was man als "Aktion" bezeichnen könnte. 

Ich habe auch nach Aktionen gesucht, die vom Land Niedersachsen oder der Bundesregierung - hier das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUK) - heute durchgeführt werden. Ich mache es kurz: Da ist nichts. Nichts, das irgendwo irgendwie medial beworben worden wäre. Dabei führt das BMUK den Welt-Fahrradtag auf seiner Website unter der Rubrik "Veranstaltungen" auf und schreibt dort:

Der Tag soll zum einen auf die zunehmenden Verkehrsprobleme durch motorisierte Fortbewegungsmittel aufmerksam machen, vor allem aber das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundes Fortbewegungsmittel präsentieren.

"Ja, dann macht das doch!", möchte man den im BMUK für das Thema Fahrradverkehr Verantwortlichen einschließlich Minister Carsten Schneider zurufen. Aber offenbar ist dieser Satz nur Wortgeklingel. Blöd, dass es sich um eine Veranstaltung handelt, bei der nichts veranstaltet wird.

Mein persönlicher Beitrag anlässlich des Weltfahrradtags ist mein eigenes Fahrrad, das passiv
mit einer massiven Beschädigung einer der Ketten und des ganzen Metallgedöns' drumherum hier steht und darauf wartet, von der Werkstatt abgeholt zu werden. Und das in der letzten Woche des Stadtradelns, in der ich noch mal ordentlich Kilometer machen wollte. Jetzt fahre ich kurze Alltagsfahrten auf meiner alten abgerockten Möhre, die in der Vergangenheit schon mal während der Fahrt Teile verloren hat und seltsame Geräusche macht, die bislang kein Fahrradmechaniker in den Griff bekommen hat. Wünscht mir gute Nerven. Und, dass mein defektes Fahrrad bald wieder fahrbereit ist und nicht in einer niederländischen Werkstatt (des Herstellers) eine Ewigkeit vor sich hin schimmelt. Ich brauche eure gedrückten Daumen!

Quelle Foto oben: emotion-ebikes.de

Quelle Foto unten: privat