Sammelsurium

Dieser Text ist eine Art Gemischtwarenladen. Ich schreibe euch auf, was mich in letzter Zeit gewundert oder belustigt hat. Los geht's.

Ich habe gerade Twitter geöffnet und zum linken
Monitorrand geschaut. Dort stehen die Deutschland-Trends: ein gesponsorter Hashtag und neun weitere, die angeblich diejenigen sind, die derzeit am häufigsten in den Tweets aus Deutschland auftauchen. An sechster Stelle steht "Globos de Oro", der spanische Begriff für den Filmpreis "Golden Globe". Aber: Nur 1,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland stammt aus Spanien. Angehörige anderer Nationalitäten, deren Muttersprache ebenfalls Spanisch ist, sind hier so schwach vertreten, dass sie in den Statistiken unter "ferner liefen" geführt werden. Warum also taucht "Globos de Oro" in Deutschland so oft auf? Sitzen zahllose Spanier, Mexikaner, Argentinier, Kubaner und so weiter in Deutschland vor den Bildschirmen und lassen ihrer Begeisterung für den Golden Globe freien Lauf? Eure Ideen sind gefragt!

Und noch mal Twitter. Ladet ihr dort auch Bilder hoch? Wenn ja, kennt ihr sicher das kleine Feld unter dem jeweiligen Bild, in dem "Beschreibung hinzufügen" steht. Das soll sehbehinderten und blinden Menschen ermöglichen, zu "erkennen", was sich auf einem Bild befindet. 420 Zeichen stehen für diese Funktion zur Verfügung. Hand aufs Herz: Macht ihr das jedesmal? Ich habe das zuerst gar nicht richtig wahrgenommen, es dann gegoogelt und füge immer eine Beschreibung hinzu, seitdem ich weiß, wozu sie gut ist. Aber ich habe mich gefragt, wie viele Twitter-Nutzer das ebenfalls tun. Ist es euch die Mühe wert, bei jedem Tweet ein bisschen Zeit zu investieren, damit mehr Menschen euer Bild "sehen" können?
Bei Instagram will man aus demselben Grund in Kürze
ebenfalls Bildbeschreibungen einführen. Sie sollen ein Mix aus dem, was die Nutzer selbst eingeben und dem, was ein spezieller Algorithmus ermittelt, sein. Ich hoffe, dass bei beiden Netzwerken viele mithelfen, dass auch  Menschen mit Sehbehinderungen hier teilhaben können.

Ich hatte im November über unseren Besuch der Buchlust
Hannover, einer kleinen Buchmesse der unabhängigen Verlage, geschrieben. Als wir zwischendurch eine Pause machten und einen Kaffee tranken, fiel unser Blick auf die Straße vor dem Haus. Dort wurde eine kleine friedliche Demo von vielleicht 200 Menschen von der Polizei eskortiert. Es ging um Flüchtlingspolitik, auf einem der Plakate stand "Kein Mensch ist illegal". Die Teilnehmer waren Mitglieder von DIE PARTEI, der SDAJ, der Seebrücke Braunschweig und einer freien Arbeitergewerkschaft aus Hannover. Am Nebentisch saßen einige Senioren, die etwa Mitte/Ende 60 gewesen sein dürften. Sie schauten zuerst wie wir den vorbeiziehenden Demonstranten zu, dann sagte eine Frau: "Das waren aber nicht viele." Darauf die Entgegnung des Mannes neben ihr: "Aber eine hübsche Blonde war dabei." Na, dann scheint sein Nachmittag ja gerettet gewesen zu sein...

Zum guten Schluss noch etwas zum Schmunzeln: Wir waren
neulich in einem Restaurant in unserer Nähe, das wir wegen seines guten Essens gern besuchen. Eine der Kellnerinnen ist um einen flotten Spruch nie verlegen, und mit ihr gibt es immer etwas zu lachen. Bei einem Blick auf die Saisonkarte fiel mir die Bauernente auf, und ja: Ich konnte meine Klappe nicht halten und habe die nette Dame gefragt, was denn eine Ente zu einer Bauernente macht? War das Tier früher vielleicht selbst Bauer? Die Antwort kam prompt: Bauernenten sind die, die mit einem kleinen Pflug am Fuß übers Feld hoppeln. Wir fanden die Vorstellung so witzig, dass wir schallend gelacht haben.

Und wer jetzt glaubt, dass es keine Enten gibt, die Bauern sind, sollte einen Blick in dieses Video werfen:

Kommentare

  1. Ich liebe Gemischtwarenläden, weil hier jeder etwas finden kann, das ihn interessiert.
    Auf Twitter bin ich nicht zu finden und auch Instagram interessiert mich nicht mehr. Denn ich baue Zeit am Computer ab. Daher kann ich bei solchen Themen wenig beitragen.
    Cool finde ich das Zitat des Senior mit der Blondine bei der Demo. Ältere Leute sind doch erfrischend ehrlich, oder?
    Eine Bauernente kannte ich bis dato auch noch nicht. Aber wie sagt man: Das www bildet.
    Es ist schön, solch einen grauen, verregneten Tag mit einem Schmunzeln beginnen zu können.
    Tropfnasse und stürmische Grüße von der Pfälzerin

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    1. Die Bauernenten tauchen hier seit dem Martinstag gefühlt auf jeder zweiten Speisekarte auf. Ich denke mal, die Bezeichnung hat einen psychologischen Wohlfühl-Hintergrund. Lecker war sie auf jeden Fall!
      Ich bin im Internet auf mehreren Kanälen unterwegs, weil ich neben diesem auch noch einen Buchblog habe (schon seit Mitte 2015) und ab und zu Texte für einen weiteren Blog schreibe, den ich zusammen mit einem Co-Blogger betreibe. Dort geht es um gesellschaftliche und politische Themen, wir beide kommen im Moment aber nicht so oft dazu, diesen Blog zu "füttern".
      Grau-wolkige Grüße von der Niedersächsin

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