Drink and drive! Was??

Ja, super! Ich sitze mit meinem Mann im Biergarten eines Restaurants in unserem Ort. Es ist ein schöner warmer Abend, es gibt leckeres Essen und der Service ist gut. In meinem Blickfeld hat sich an einem Tisch in der Nähe ein älteres Paar niedergelassen. Beide Mitte bis Ende 70, gepflegte Erscheinung. Nach einer Viertelstunde kommt eine Freundin der beiden dazu. Offenbar hat sie sich kurzentschlossen auf den Weg gemacht, sie wirkt zuerst noch etwas hektisch und legt ihre Autoschlüssel auf den Tisch. Sie ist etwa gleich alt wie das befreundete Paar. Kaum, dass sich die Dame hingesetzt hat, fragt sie der Herr am Tisch: "Na? Du trinkst doch sicher einen Schoppen Wein mit uns, oder?" Die Angesprochene nickt, kurz darauf wird ihr ein Glas Rotwein serviert.

Da raufe ich mir direkt symbolisch die Haare: Alkohol trinken und dann Auto fahren geht für mich gar nicht. Ein Auto ist nicht nur ein bequemes Fortbewegungsmittel, sondern kann Menschenleben radikal verändern oder auslöschen. Autofahrer haben eine Verantwortung: für das Leben ihrer Beifahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer und natürlich für sich selbst. Und nun setzt sich diese Dame im fortgeschrittenen Seniorenalter, in dem bei jedem Menschen mehr oder weniger stark die Seh- und Reaktionsfähigkeit sowie die kognitive Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind und das Unfallrisiko deswegen auch ohne zusätzliche Risiken steigt, mit knapp 18 Gramm Alkohol im Blut eine Stunde später ans Steuer. Sorry, dafür fehlt mir jedes Verständnis.

Wie seht ihr das? Ist es für euch okay, Alkohol zu trinken und euch dann hinters Steuer zu setzen oder findet ihr das pingelig, sich darüber aufzuregen?

Kommentare

  1. Vielleicht lässt Sie sich ja auch abholen, immer bis zum Ende warten, bevor man eine Meinung kundtut.

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    1. Lieber Harry, da war keiner, der sie abgeholt hat. Und vor dem Paar stand auch jeweils Wein.

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  2. In solchen Fällen kann ein Auto zum Mordwerkzeug werden. Und der Fahrer zum Mörder.

    Mir selbst graut davor, wenn ich immer wieder lese (oder von Apothekern höre), wie viele Menschen in Hamburg unter Einfluss von Drogen bzw. Alkohol oder von starken Medikamenten, die die Verkehrstüchtigkeit erheblich einschränken, mit schöner Regelmäßigkeit am Steuer sitzen.

    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich trinke gerne mal ein Glas Wein oder einen Prosecco. Aber nicht, wenn ich noch Auto fahren muss.

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