Passend zum Wochenende: Was sich so getan hat

In dieser Woche hat sich ein bisschen was getan, das ich Euch gern erzählen möchte.
Am 14. August hatte ich darüber geschrieben, was mich kürzlich beim Einkaufen geärgert hat (zum Nachlesen: Dreibeinige Alltagsgedanken beim Einkaufen). Ich habe noch am selben Tag eine Mail zur Unternehmenszentrale nach Bayern geschrieben und zunächst die Antwort bekommen, meine Nachricht sei an den zuständigen Bearbeiter weitergegeben worden. Zwei Tage später fand ich eine Mail dieses "zuständigen Bearbeiters" in meinem Postfach, die erstaunlicherweise automatisch generiert worden war; wie immer in solchen Fällen mit der Bitte, darauf nicht zu antworten. Der Text:
 

"Sehr geehrte Frau Degenaar,


unser Kundensupportteam hat Ihre Anfrage beantwortet.

Um die Anfrage einsehen zu können, klicken Sie bitte hier:"


Habe ich gemacht, um dann diese unübertroffen ausgefeilte und genau auf meine Frage zugeschnittene Antwort zu lesen:

"Sehr geehrte Frau Degenaar,

vielen Dank, dass Sie uns die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben.

Wir werden uns dem Problem annehmen und an unsere Expansion weiter geben.

Wir würden uns freuen, Sie weiterhin in unseren Filialen begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen"


Das war's, inklusive des Grammatikfehlers! Wer von Euch den Eindruck hat, dass der "zuständige Bearbeiter" hier Stellung genommen hat, den bitte ich, das unten als Kommentar zu schreiben. Meine Leselupe reicht jedenfalls nicht aus, um auch nur eine klitzekleine Stellungnahme zu finden. Und wer von Euch kann mir erklären, was hier im Supermarkt-Sprech mit "Expansion" gemeint ist? Wo expandiert etwas, wenn man Kundenfragen beantwortet? Da empfinde ich die zum Schluss geäußerte Hoffnung, dass ich auch weiterhin Kundin bleibe, als mittlere Frechheit. Aber es ist sonnenklar: Ich bleibe dran. Jetzt erst recht.


Aber nun etwas wirklich Erfreuliches! Wer von Euch hat den Artikel Ist Gucken erlaubt? gelesen? Fast zum Schluss bedanke ich mich bei meiner früheren Mitschülerin Cordula, mit der ich 1980/1981 befreundet war, bevor sie ziemlich plötzlich aus unserer Klasse und eine Weile später auch aus meinem Leben verschwand. Meine Tochter hat mit ihrer Anregung, doch mal nach ihr zu googeln, den Stein ins Rollen gebracht: Noch am selben Abend habe ich ihren früheren Namen ins Suchfenster eingegeben und sie sofort bei einem Portal, in das man sich mit seinen besuchten Schulen eintragen kann, gefunden. Schon einen Tag später haben wir lange telefoniert und werden uns in wenigen Wochen treffen. Was sind schon lächerliche 37 Jahre, die wir uns nicht gesehen haben? 😉 Bis bald, Cordula!

Kommentare

  1. Ich freue mich darauf, von dem ersten Treffen nach so langer Zeit mit Cordula zu lesen!

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  2. Nachdem ich mich 'dem' Supermarkttext angenommen habe, frage ich mich: Kann es sein, dass er von einem Sprachroboter aus irgendeiner (womöglich) asiatischen Sprache ins Deutsche übersetzt wurde? So wirkt er auf mich. Ich bin sehr gespannt, was Du demnächst über die Reaktion der 'Expansion' berichtest - wer immer das auch sein soll.

    Und was Deine 'alte' Freundin betrifft: Ihr werdet sicher feststellen, dass 37 Jahre nichts Schlimmes anrichten können, wenn die Wellenlänge stimmt. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich wünsche Euch ein auf- und anregendes Wiedersehen!

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    1. Liebe Ulrike, vielen Dank. Ich bin bezüglich des Treffens auch optimistisch.
      Hinsichtlich der Supermarkt-Mail bin ich noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass die Antwort von einem Algorithmus generiert worden sein könnte. Na, das wäre ja wirklich der Knaller, wenn das Unternehmen seine Kunden so abspeist. Ich habe gestern noch mal nachgehakt und bin nun gespannt, was als Nächstes kommt. Wenn es etwas zu berichten gibt, werde ich das tun.

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