Wenn man in den Wald ruft, schallt es auch mal zurück

Erinnert ihr euch an meinen grolligen Artikel über die technischen Hürden bei meinem Besuch der Frankfurter Buchmesse? Es bringt ja nichts, mehr oder weniger still vor sich hin zu murmeln und die Faust in der Tasche zu ballen. Wenn man will, dass sich etwas ändert, muss man sich zu Wort melden. Habe ich gemacht.

Die Probleme mit der Deutschen Bahn

Ich werde hier nicht ein weiteres Mal schildern,
worüber ich mich im Einzelnen bei den Bahnfahrten geärgert habe. Ich habe mich darüber ja schon lang und breit ausgelassen. Aber ich habe überlegt, wie ich meine Kritik sinnvoll anbringen kann, sodass sie auch wahrgenommen wird. Der erste Gedanke war natürlich: bei der Deutschen Bahn. Der zweite Gedanke hat den ersten aber schon relativiert: Trudeln dort nicht zahllose Beschwerden ein? Wird meine dann überhaupt wahrgenommen?

Ich habe für mich entschieden, dass es wenig Sinn hat, direkt bei der DB anzurufen oder ihr zu schreiben. Statt dessen habe ich mich an einen Verband gewendet, der schon viele Jahre im Sinne der DB-Kunden ehrenamtlich unterwegs ist, nämlich den Fahrgastverband PRO BAHN e. V. Über das Kontaktformular seiner Website habe ich ihn mit einer längeren Mail "beglückt". Der Verband weist ausdrücklich darauf hin, wegen der Vielzahl der ihn erreichenden Mitteilungen gegebenenfalls nicht auf jede einzelne antworten zu können. Ich hatte mich darauf eingestellt, keine Rückmeldung zu bekommen.

Einen halben Tag hat es gedauert, bis mein Telefon klingelte. Ein netter Herr aus München hat mir eine Menge über die DB erzählt und mir Tipps gegeben, die mir bei künftigen Bahnfahrten sicher weiterhelfen werden. Die Probleme mit den unzuverlässigen Wagenstandsanzeigern und den kurzfristig nicht vorhandenen Behinderten-WCs gehören allerdings nicht dazu. Sehr schade. 

Der freundliche Münchner ist selbst körperlich eingeschränkt, wenn auch nicht hinsichtlich seiner Mobilität. Er hat ein großes Interesse daran, dass die Züge und Bahnhöfe der DB für alle Reisenden problemlos nutzbar sind. Für seinen großen ehrenamtlichen Einsatz schicke ich von hier noch mal ein großes "Danke!" nach Bayern. 

Die Messe Frankfurt

Auch die Messe Frankfurt bekam von mir
elektronische Post. Nach ein paar Tagen fand ich die Antwort des dortigen Sicherheitsbeauftragten in meinem Postfach. Im Tenor durchweg freundlich sagte er mir zu, die Beschilderung zum Operation & Security Center (OSC) gemeinsam mit den Verantwortlichen in Augenschein zu nehmen und wenn möglich zu verbessern. Im OSC ist alles, was sich unter dem Stichwort "Sicherheit" bündeln lässt, zusammengefasst. Dort kann man auch die Elektro-Scooter (nicht die Roller) ausleihen. 

Ich hatte den langen Weg vom Eingang bis zum OSC kritisiert und bekam nun den Hinweis, dass es möglich sei, den Scooter nach Vorbestellung beim Eingang abzuholen. Ich bin begeistert! Das dürfte gern auch öffentlich auf der Messe-Website kommuniziert werden.

Etwas irritiert war ich allerdings auf seine Reaktion auf meine Kritik an den Hallenplänen und Wegbeschreibungen in der Buchmesse-App: Er könne sie leider nicht mehr öffnen und deshalb nicht sehen, was ich angesprochen habe. Nun ja. Ich habe die App immer noch auf meinem Smartphone und konnte die beschriebenen Funktionen problemlos öffnen.

Und jetzt?

Ich bin insgesamt positiv überrascht, dass ich gute Antworten auf meine Mails bekommen habe. Bei der Messe Frankfurt werde ich am Ball bleiben: Ich bin der Meinung, dass sich an der App das, was mir fehlt, einfügen lässt und werde sicher darauf zurückkommen. Wenn sich etwas Neues tut, erfahrt ihr hier davon.

  

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