Herzerwärmendes

Was ich Euch jetzt erzählen möchte, ist buchstäblich herzerwärmend. Ja, ich weiß, dass sich das völlig kitschig liest. Aber ich habe das, was ich jetzt aufschreibe, zwei Personen erzählt, die danach genauso ergriffen waren wie ich, als ich es hörte. 

Vor ein paar Tagen hatte ich Euch berichtet, dass wir

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Silvester in einem sehr schönen Hotel an der Ostsee verbracht haben. Beim Silvestermenü, das sich von 19 Uhr bis Mitternacht hinzog, saß neben uns ein Paar am Tisch, dessen Alter ich auf Anfang oder Mitte 70 schätzen würde. Wir kamen sofort mit ihm ins Gespräch, und das, obwohl wir keine Smalltalker sind. Der Mann war körperlich sehr eingeschränkt: Ein Arm wirkte gelähmt, das Gehen fiel ihm schwer und klappte nur in kleinen Schritten, und wenn er sprach, musste man ihm genau zuhören, weil er nicht jedes Wort klar und deutlich artikulieren konnte. Wir tippten, dass dies die Folgen eines Schlaganfalls sein könnten.

Seine Frau erzählte uns dann, dass sie und ihr Mann erst geheiratet haben, als sie schon zwölf Jahre ein Paar waren. Dass sie - irgendwann - heiraten wollten, war damals keine Frage. Doch dann, mit Ende 50, erlitt der Mann einen Schlaganfall, der eine Lähmung der einen Körperhälfte sowie einen deutlichen Sprachverlust zur Folge hatte. Als seine spätere Frau ihn in der Intensivstation besuchte, sagte er zu ihr: "Aber wir wollten doch heiraten!" Man mag sich gar nicht ausmalen, welche Gedanken und Ängste in ihm gearbeitet haben müssen, dass er trotz der großen Mühe, die ihm das Sprechen bereitete, diesen Satz herausbrachte.
"Das machen wir auch!", war die Antwort der Frau, die bislang seine Lebensgefährtin war. Noch in derselben Woche ging sie zum örtlichen Standesamt und besprach mit der Standesbeamtin die Trauung. Kurz darauf kam die Beamtin mit dem Taxi in die Klinik und traute das Paar direkt am Krankenbett. 

Ehrlich: Ist das nicht unglaublich anrührend? 

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