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Nein, das Foto stammt nicht von der Buchmesse. |
Eine junge Frau nimmt die Getränkebestellung auf: für meinen Mann eine große Apfelschorle, für mich ein alkoholfreies Weizen. Die, die das hier lesen und uns kennen, werden denken: "Ja, ist ja nichts Neues bei den beiden." So ist es.
Die Getränke werden dann von einem jungen Mann gebracht. Er greift zum Weizenglas und sein Schwung geht in die Richtung meines Mannes, da sage ich: "Das ist für mich!" Er hält in der Bewegung inne, stellt das Glas vor mich hin und serviert meinem Mann die Apfelschorle.

Mich amüsiert das jedes Mal. Solche Szenen haben sich schon oft abgespielt, sogar, wenn die Person, die die Bestellung aufnahm und die, die das Essen und die Getränke brachte, ein und dieselbe waren. Merkwürdigerweise klappt das Servieren, wenn ich statt eines Bieres einen Wein bestelle. Da scheint die Gastronomie-Erfahrung zu sein, dass es in der Regel die Frauen sind, die zu diesem Getränk greifen. Aber steht gegen diese Annahme nicht die oft gemachte Beobachtung, dass immer, wenn ein Paar ins Restaurant oder zu einer Feier geht, er mit dem Auto hin und sie zurück fährt, damit der holde Partner seine zwei, drei, vier... Bierchen trinken kann?
Ein anderes Klischee: Wenn ich darauf bestehe, als Frau im Vergleich zu Männern gerecht - wohlgemerkt: gerecht, nicht bevorzugt! - behandelt zu werden, finde ich mich schnell in der Emanzenecke wieder. In meiner Generation war das zwar noch nicht unbedingt ein Schimpfwort, aber nett gemeint war es auch nicht. Das Klischee einer Emanze war: Sie nervt mit ihrer Kritik am stereotypen Verhalten ihrer Mitmenschen - sowohl dem von Männern als auch von Frauen. Frauen, die sich obendrein nicht typisch weiblich kleideten, sondern auf kürzere Röcke und High Heels verzichteten, wurden auch schon mal gern in diese Schublade gesteckt. Wie ist das heute?
Ein mir nahestehender junger Mann wurde mal gefragt, ob

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