#Supportyourlocal

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Erläuterung siehe unten

Wenn man sich bei (wieder mal) 1° C aufs Fahrrad schwingt, ist dazu durchaus ein triftiger Grund nötig. "Intrinsische Motivation" sagt man dazu, wen man sein Gegenüber mit der eigenen lückenhaften Bildung beeindrucken will. 

Wenn wir uns also bei Temperaturen, die sich haarscharf an der Frostgrenze befinden, dem Fahrtwind bei fast 30 km/h (na ja, dicht dran...) aussetzen, machen wir das nicht nur, weil wir fit und gesund bleiben wollen. Nein, wir verknüpfen das völlig selbstlos damit, die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Heute ist nicht nur der erste Tag des verschärften Lockdowns in Niedersachsen, sondern auch Sonntag. Es gibt also nicht so viele Locals, die man supporten könnte. 

Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg. Unser Weg führte uns in die benachbarte Kleinstadt, in der sich ein Herr aus Dänemark nicht nur mit seiner Familie niedergelassen, sondern 2009 auch ein kleines dänisches Lokal eröffnet hat, das sinnigerweise "Der Däne" heißt. Die Aussicht auf leckeren Kuchen zum Mitnehmen und einen Kaffee to go hat etwas sehr Motivierendes.

In der aktuellen Situation passiert hier im Kleinen das, was die Skigebiete bereits erlebt haben: Die Tagestouristen drängeln sich in Harz und Deister vor allem in den bekannten Orten, in denen in normalen Wintern die Skilifte in Betrieb und die Loipen gespurt sind. Nur eben nicht in diesem. Ach, scheinen sich da manche Leute zu denken, nach Torfhaus und Wennigsen bin ich doch schon vor 20 Jahren mit meinen Eltern gefahren, das ist eine gute Adresse. Auf diese "geniale" Idee kommen dann so viele Ausflügler, dass diese Orte überrannt werden und die Einheimischen dem Treiben hilflos zusehen.

In Hannover hat der Maschsee diese Funktion. Er befindet sich nur einen Steinwurf vom Zentrum entfernt und ist ein beliebtes Freizeitziel. Am Wochenende ist die Promenade voller Menschen, Straßenmusiker hoffen alle paar Meter auf ein Trinkgeld und zwischendrin finden sich auch noch Brezelstände. In der Pandemie-Situation kann man nur einen Bogen um das Gewässer machen.

Es ist nicht so, dass es in und um Hannover keine anderen schönen Strecken zum Laufen oder Radfahren gibt, aber die Phantasie der Menschen ist manchmal sehr begrenzt.

Unser Ziel in der Nachbarstadt führte uns weg von Hannover. Unterwegs begegneten wir zwar Fußgängern und Radfahrern, aber man konnte einander bequem ausweichen. Nach einer guten halben Stunde Fahrt war der Kuchen eingepackt und wir saßen auf dem Marktplatz in der Nähe des Dänen auf einer Bank, die leicht verfrorenen Hände um den Kaffeebecher gelegt und in die Sonne blinzelnd. Schön, oder?


Nachtrag: Auf dem Foto ist die Skulptur "Der Bürgersohn" zu sehen, die seit 1992 auf dem Marktplatz von Pattensen bei Hannover steht und dem örtlichen Schützenwesen gewidmet ist.

Kommentare

  1. Was haben wohl die ganzen Tagesausflügler vor Corona unternommen? Ski-Sause in Ischgl? Wintersonne auf Fuerte?
    LG
    Sabiene

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    1. Wenn du willst, würde ich für dich (!) in den Harz fahren, sobald wieder mit einem Massenansturm zu rechnen ist, und mich ebenfalls für dich (!) in die Menge stürzen und eine repräsentative Umfrage durchführen. Für meine treuen Blog-Leser/innen tue ich (fast) alles! ;-)
      LG
      Ina

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  2. Ob das so schlau war, diesen Spot online zu verraten? Jetzt wird Pattensen das neue Torfhaus :/

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    1. Das bezweifle ich stark. Dort liegt so gut wie nie Schnee, und Wanderwege gibt es auch nicht. Aber vielleicht hat der Däne ja ein paar Euronen mehr Umsatz...

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