Mein erster Namenstag und es gibt ein Geschenk!

Heute war eine Überraschung im Briefkasten: Ein Versandhaus, das seinen Sitz in einem kleinen Ort in Bayern hat, der einen merkwürdigen Namen trägt, schenkt mir bei meiner nächsten Bestellung 10 Euro. Ich bin Geschenken gegenüber grundsätzlich immer aufgeschlossen, wenn sie nicht an irgendwelche lästigen Bedingungen geknüpft sind. Aber für dieses Geschenk reicht es, dass ich einfach da bin. Genauer: Ich und mein Vorname. "Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag!", heißt es auf der Postkarte in großen Buchstaben.

Moment mal: Namenstag? Ist das nicht diese Feier, die unter Katholiken üblich ist und geht es da nicht um christliche Märtyrer? Ich gebe zu, dass ich mir nie darüber Gedanken gemacht habe, ob es zu meinem Vornamen einen Namenstag geben könnte. Ich wurde, als ich meinen Namen noch gar nicht sagen konnte, evangelisch getauft, und die Geschichte, wie ich zu ihm gekommen bin, hat nichts Religiöses an sich. Mit meinem Namen war ich auch immer ziemlich zufrieden. Er ist zu kurz, um bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt zu werden, und war immer so selten, dass er nie als Sammelbezeichnung durchging: Rief jemand "Ina!", war zu 99,99 % immer ich gemeint. In meiner Generation hatten die Claudias und Sabines zahlenmäßig mit Abstand die Nase vorn.

Zum Namenstag gibt es Geschenke. Das ist ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Aspekt. Das Versandhaus kennt mich schon seit ungefähr 15 Jahren, aber erst jetzt kommt es erstmalig mit einem Präsent um die Ecke. 14 Jahre - und damit 140 Euro - sind mir also aus dieser Richtung mindestens entgangen. 

Ich habe natürlich die Suchmaschine bemüht, um herauszufinden, wann genau ich denn eigentlich meinen Namenstag habe, und bin zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Einige Seiten behaupten, mein Name sei die Abkürzung von allen weiblichen Vornamen, die auf -ina enden. Lächerlich! Dann wäre ja mein Vorname eine Analogie zu meiner Körpergröße. Diese Seiten kann man also getrost als unseriös betrachten und muss sie nicht ernst nehmen.

Andere Seiten sind da schon deutlich auskunftsfreudiger: Unter der Frage "Wann hat Ina Namenstag?" stehen auf einer Website sage und schreibe vier (!) Termine, nämlich der 2. Februar, der 13. Mai, der 22. August und der 19. November. DAS nenne ich eine seriöse Angabe! Tja, liebes Versandhaus, da kommen jetzt aus den letzten 14,75 Jahren bis zu meinem nächsten Namenstag im August mal eben 590 Euro zusammen. Aber ich bin nicht nachtragend, meine Adresse ist ja bekannt und mein Briefkasten aufnahmebereit. Ich blättere schon mal im Katalog und suche mir etwas Schönes aus. Schöne Grüße nach Bayern! 😉



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