Noch ein Mensch oder schon mehr ein Schwein? Was Forscher gerade umtreibt

In der aktuellen Wochenendausgabe unserer Tageszeitung ist auf Seite 1 der Sonntagsbeilage ein Artikel abgedruckt, der mit einer Fotocollage auf sich aufmerksam macht. Es sind elf verschiedene Mischwesen als Porträtaufnahmen zu sehen: Der Kopf ist der eines Tieres, von den Schultern abwärts sind diese Wesen menschlich. Den Betrachter schauen die Gesichter zum Beispiel einer Kuh, eines Löwen oder eines Elefanten an.

Der Artikel ist mit "Mensch. Mensch?" betitelt und beschäftigt sich mit aktuellen Forschungsprojekten, die sich der genetischen Verschmelzung von Mensch und Tier widmen. Wahrscheinlich haben viele diesen Text in ihrer eigenen Tageszeitung ebenfalls gesehen, denn er ist als Beitrag des 'Redaktionsnetzwerks Deutschland' (RND) erschienen.

Grundsätzlich bin ich immer an Neuem interessiert und möchte wissen, wie Dinge funktionieren und miteinander zusammenhängen. Aber als ich die Zeitung an dieser Stelle aufschlug, habe ich meinen Widerwillen gespürt. Ich bin nicht der Meinung, dass zugunsten der Wissenschaft alles, was möglich ist, auch möglich sein - heißt: erlaubt sein - sollte. 

Ich habe es nur geschafft, den Teaser zu lesen. Dort
Es gibt sie nicht, aber auch Meerjungfrauen wären Chimären
wurde über einen japanischen Forscher geschrieben, der menschlich-tierische Mischwesen erschaffen und über Elon Musk, der bis Ende 2020 erreicht haben will, ein Gehirn an einen Computer anzuschließen. "Dank der Forschung", heißt es weiter, "ergeben sich immer mehr Möglichkeiten, Lebewesen zu verändern. Was wird aus unserer Spezies?"


Gute Frage! Für mich kann ich nur eines sagen: Mich widert diese Art der Forschung an, nicht mehr und nicht weniger. Was uns Menschen ausmacht, ist nicht nur der Intellekt gepaart mit seiner Abstraktionsfähigkeit, sondern auch eine Vorstellung von Ethik. Unter diesen Vorzeichen, wie sie im Teaser angesprochen werden, werden Menschen und Tiere als wandelnde Teilelager oder Kosmos-Experimentierkästen für Fortgeschrittene benutzt. Über die rechtlichen Fragestellungen, die diese Züchtungen aufwerfen, wird zwar schon diskutiert, aber soweit ich das bislang wahrgenommen habe, herrscht eher Ratlosigkeit vor.

Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, mache ich mir um die Zukunft des Menschen Sorgen, aber auch um das ohnehin schon zu oft mit Füßen getretene Wohl der Tiere. Vielleicht sollte man das jetzt schon tun. Den Artikel in der Tageszeitung habe ich nicht über den Teaser hinaus lesen können. Der Grund: siehe oben.

Kommentare