Was ist los, Sören?

Ich kenne keinen Sören, aber Sören G. kennt mich.
Könnte das Sören sein? Man weiß es nicht...
Wenigstens gut genug, um mir zu schreiben. Er hat kürzlich meinen Artikel über Influencer gelesen und dann offenbar noch fast drei Wochen mit sich gerungen, ehe er sich zu einem Hilfeschrei hat hinreißen lassen, der mit dem Thema 'Influencing' so viel zu tun hat wie die Rehkeule mit dem Grünkernbratling: nix.


Ich ahne, dass bei euch da jetzt ganz viel Interesse ist, was es mit Sören auf sich hat und wie man dem armen Mann unter die Arme greifen kann. Darum hier nun sein Kommentar, mit dem er den Blogger-Spamfilter geschickt umgangen hat, um mich zu erreichen. Sören, du alter Fuchs!

"Wer dieses Zeugnis heute liest, sollte mit mir und meiner Familie feiern, weil es für einige Leute ein Witz war und einige sagten, es sei unmöglich. Mein Name ist Sören Gunnar und ich komme aus Berlin, aber ich ziehe mit meiner Frau nach Chicago in die USA. Ich bin glücklich verheiratet, habe zwei Kinder und eine schöne Frau. Etwas Schreckliches passierte meiner Familie, als ich meinen Job verlor und meine Frau das Haus verließ, weil ich nicht gut auf mich und die Bedürfnisse meiner Familie aufpassen konnte, von ihr und meinen Kindern in diesem besonderen Moment. Mir gelang es neun Jahre lang, keine Frau zu unterstützen, um gut auf die Kinder aufzupassen. Ich versuche, meiner Frau eine Testnachricht zu senden, aber sie hindert mich daran, mit ihr zu sprechen. Ich versuche, mit ihrer Freundin und ihren Familienmitgliedern zu sprechen, aber ich weiß immer noch, dass man mir helfen kann. Ich habe später bei so vielen Unternehmen einen Antrag gestellt, aber sie haben es trotzdem getan Rufen"

Soweit das völlig vertrackte Problem, das Sören so sehr beschäftigt hat, dass er sich damit an eine wildfremde Person gewendet hat. An mich! Mein Ruf in Sachen Problemlösung ist wie Donnerhall. Ihr könnt mich alles fragen und bekommt irgendetwas zur Antwort. Davon muss auch Sören gehört haben. Anders lassen sich seine Worte nicht erklären.
Seiner Nachricht fehlt es an manchen Stellen an der entscheidenden Prise Logik, die den Unterschied zwischen Verstehen und Nichtverstehen ausmacht. Aber hey: Wer bin ich, mich an solchen Kleinigkeiten zu stören, wenn sich jemand mit so dringenden Problemen an mich wendet?

Ich habe intensiv darüber nachgedacht, wie ich Sören am besten unterstützen könnte. Was läge da näher, als zunächst etwas über ihn herauszufinden? Persönliches Umfeld, Beruf, Jahreseinkommen, die letzten beiden Steuerbescheide... Was man eben braucht, um eine Situation vollständig überblicken zu können. Ich habe also zunächst seinen Namen in das Suchfeld der Suchmaschine mit dem großen G eingegeben. Der nicht so seltene Vorname ergibt mit dem Nachnamen eine Kombination, die man nicht oft findet. Sehr gut. Die Suchmaschine mit dem großen G stand mir hier hilfreich zur Seite.

Apropos Seite: Seite um Seite wurden mir Ergebnisse über Sören angezeigt. Aber nicht ihre Fülle hat mich psychisch aus der Bahn geworfen, sondern das, was ich dort gelesen habe: Sören hat nicht nur mich angeschrieben, sondern so viele andere Blogger, dass meine Hände UND Füße nicht ausreichen, um sie alle zu erfassen. Oft hat er sogar noch viel ausführlicher geschrieben und sogar eine Kontakt-Mailadresse angegeben!

Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Wo ich eine Sekunde zuvor noch fest daran geglaubt habe, dass Sören mich wegen meiner großartigen Kompetenzen und reichhaltigen Lebenserfahrung kontaktiert hat, ist nur einen Wimpernschlag später mein Selbstbild in seinen Grundfesten erschüttert! Sören, warum tust du mir das an?

Gibt es für Blogs ein Gegenstück zum Hausverbot? Sören, du Mistkerl, du hast hier lebenslanges Kommentierverbot! Wenn ich hier noch einmal etwas von dir lese, schicke ich dir rudelweise vom Leben frustrierte Frauen auf den Hals, die jeweils mindestens drei heulende und rotznasige Kinder hinter sich herziehen!

Boah, das tat gut. Dem habe ich es jetzt richtig gegeben! 😎

 

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