Gute Taten, ganz unverhofft

Wohlhabenden Menschen wird ja gern nachgesagt, dass sie auf ihrem Vermögen sitzen wie Dagobert Duck auf seinem Goldschatz. Das gängige Vorurteil besagt, dass mit steigendem Reichtum die Bereitschaft, etwas abzugeben, sinkt.

Vielleicht war es das nahende Weihnachtsfest, das
Menschen milde und großzügig gestimmt hat, vielleicht waren es aber auch ganz selbstlose Motive, aber in den letzten Tagen habe ich von Ereignissen gehört und gelesen, die mindestens ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Es geht los in Cuxhaven. Drei Vereine fanden ungewöhnliche Post in ihren Briefkästen: Ein unbekannter Spender hatte ihnen jeweils zwei Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 500 Gramm geschickt. Der Preis beträgt pro Barren derzeit knapp 9.000 Euro. Jeder Sendung lag ein Zettel bei, auf dem „Dies ist eine Spende zur freien Verfügung für den Verein“ und „Zur Unterstützung dieser wichtigen Aufgabe. Viel Freude damit und fröhliche Weihnachten“ stand. Großartig, oder?

Aus meinem persönlichen Umfeld habe ich etwas anderes
© JenaFoto24/pixelio.de
erfahren. Eine junge Frau mit erheblichen orthopädischen und neurologischen Problemen muss unbedingt operiert werden. Ihre Krankenkasse weigert sich jedoch, die Kosten zu übernehmen. Der Grund: Der Arzt ihres Vertrauens arbeitet in einer Privatklinik. Als er von der Absage der Krankenkasse hörte, bot er an, sie kostenlos zu behandeln. Weder diese Zusage noch das Angebot der Patientin, von der Krankenkasse nur die Kosten für ein normales Vertragskrankenhaus zu beanspruchen, die ohnehin angefallen wären, konnten die Kasse zum Einlenken bewegen. Es war klar, dass der Betrag für die gesamten Krankenhauskosten die finanziellen Möglichkeiten der jungen Frau übersteigen würde. Das kam über ein paar Ecken einem bekannten Musiker zu Ohren, der daraufhin zusagte, die neben der OP anfallenden Kosten zu bezahlen, obwohl er die Patientin nicht kannte. Ich konnte es zuerst nicht fassen, als ich das gehört habe. Gibt es ein schöneres Weihnachtsgeschenk?

Kommentare

  1. Eins muss ich doch mal loswerden. Die Schwiegereltern meines Bruders sind stinke reich. Richtige Väter bänker der Kohle zum scheißen hat und schon im vorruhestandvorruhestand ist Stiefvater Notar usw. Die können sich nicht im meine Lage versetzen und meinen mit Geld alles regeln zu können Traurig aber wahr.

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    1. Das stimmt, solche Leute gibt es natürlich auch. Aber ich habe mich bei beiden Nachrichten über die Hilfsbereitschaft gefreut. Beim Spender der Goldbarren weiß man ja auch gar nicht, ob er reich ist; bei den "OP-Sponsoren" schon.

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