Heute wieder zu zweit

Ich treffe mich heute mit einer Freundin, die ich ungefähr zehn Jahre kenne. So ganz genau weiß ich das gar nicht. Wir kennen uns, seitdem wir zusammen mit anderen Eltern gegen G8 protestiert haben, also das Abi nach acht Jahren auf dem Gymnasium. Wie das von der Politik damals gelaufen ist, empfinde ich noch heute als Zumutung. Durch die Umstellung hatte es 2011 zwei Jahrgänge gegeben, die gemeinsam zum Abi angetreten waren - welchen Aufwand das nach sich ziehen und welche Belastung da auf Schüler und Lehrer zukommen würde, schien sich von den Verantwortlichen, die sich das auf die Fahnen geschrieben hatten, niemand klargemacht zu haben. Der Hohn ist, dass uns die Systemänderung damals als unumstößlich und unwiderruflich verkauft wurde. Aber wie so oft an anderer Stelle war es auch hier: Zack, kaum gab es eine andere Landesregierung, wurde das Rad wieder zurückgedreht.
Aber das war gar nicht, was ich Euch eigentlich erzählen wollte.

Aus der Zeit damals sind zwei Freundschaften entstanden: die zu der Freundin, die ich heute treffen werde, und zu einer weiteren "Mitstreiterin". Wir haben uns viele Jahre immer zu dritt getroffen, uns von unseren Sorgen und Nöten, aber auch von den schönen Dingen erzählt, die sich in unseren Leben abspielten. Dann kam es Anfang 2017 zu einem schweren Zerwürfnis zwischen der zweiten Freundin und mir, obwohl ich an der Angelegenheit, um die es ging, gar nicht unmittelbar beteiligt war. Aber es gibt eben für alles Grenzen. Was sich da abgespielt hat, hat auch die andere Freundin... sagen wir mal: verwundert. Sie hat immer gehofft, es renkt sich zwischen uns wieder ein. Hat es aber nicht. Aber mir fällt das immer wieder ein, wenn ich mich wie heute mit der einen Freundin aus unserem "Dreierbund" treffe. Echt, manche Dinge sind wirklich überflüssig. Dieser Konflikt von damals war es auch.

Und jetzt bin ich weg.

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