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© Thorben Wengert/pixelio.de |
Die beiden sehr unterschiedlichen Herren verbringen nun eineinhalb Tage miteinander, der Redakteur übernachtet sogar unter Wendlers Dach. Diese Zeit will gefüllt werden. Das tun sie, indem sie unter anderem in einem Einkaufscenter hippe Klamotten für den etwas dröge gekleideten TV-Mann aussuchen. Dieses Einkaufscenter sieht so aus wie eines von denen, mit denen der Branchenriese ECE die Landschaft und die Innenstädte zupflastert. Wendler, den ich im Grunde nur dem Namen nach und von Zeitungsfotos kenne, wird von Kunden -zig Mal angesprochen: Autogramme, Selfies, quietschende und gackernde Fans. Einige zücken ihr Smartphone und filmen den Sänger, während er ihnen auf der gegenüberliegenden Rolltreppe entgegenkommt. Eine Verkäuferin gesteht, dass sie immer ein Foto bei sich trägt, auf dem sie von Wendler gerade umarmt wird. Das Bild muss zehn oder fünfzehn Jahre alt sein.

Ich finde, dass jemand, der einen stinknormalen Job hat und super Ergebnisse abliefert, die gleiche Euphorie einfordern kann wie jemand, dem nur, weil er singen, trompeten oder Steptanz kann, die Leute zu Füßen liegen. Aber ich ahne, dass ich mit meiner Meinung ganz allein dastehe. Keine Sorge, ich halte das aus 😉
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