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Wir waren bei einem Table Quiz. Habt Ihr so etwas schon mal mitgemacht? Man sitzt in Gruppen um Tische, es werden unterteilt nach Themenblöcken Fragen gestellt und man schreibt die Antworten auf Vordrucke, die vorher ausgeteilt wurden. Nach jeder Runde werden die richtigen Antworten der einzelnen Gruppen ausgezählt und die Tische mit den besten Ergebnissen mit Applaus belohnt. Aber wie schon Helmut Kohl vor über 30 Jahren wusste: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt." So sieht's aus. Zum Schluss wird ausgezählt: Die besten drei Gruppen bekommen anerkennende Preise, die Träger der roten Laterne Trüffelpralinen. So wird es jedenfalls im Café von Ralf Sch. gemacht, der vor acht Jahren bei Jauchs 'Wer wird Millionär' die Million abräumte.
Für uns war das eine absolute Premiere. Nicht nur dort zu sein, sondern auch ein Table Quiz mitzumachen. Wir waren zu sechst und altersmäßig sehr gemischt: Von 22 bis 55 Jahren war fast alles dabei. Und wir fühlten uns halbwegs gut gerüstet, für das, was da kommen sollte. Wir kannten Jauchs Sendung, und mal ehrlich: Habt Ihr zu Hause auf dem Sofa nicht auch schon mal gedacht 'Wie kann man nur so eine einfache Frage vergeigen'? Ich gebe zu, mir ist dieser Gedanke mehr als einmal gekommen. Fragen aus der Tagespresse ("Welches Gründungsmitglied ist so gut wie in die 2. Liga abgestiegen?") kriegt man noch hin (Antwort: die Commerzbank, wenn sie in den MDax absteigt). Bei Fragen wie die nach der "glorreichen Revolution" inklusive des Landes und Jahrhunderts, in dem sie stattfand, gingen die Meinungen an unserem Tisch ziemlich auseinander. Beim Sport tat sich nicht nur bei mir ein gähnendes Wissensloch auf ("Wer gilt im deutschen Fußball als Absender und Empfänger der Bananenflanke?" Antwort: Horst Hrubesch und Manni Kaltz), zumal das für alle unter 45 Jahren nicht lösbar war.
Es dauerte nicht lange, bis wir der Meinung waren, dass wir
ein Anrecht auf die Trüffel hatten. Ist es nicht sowieso viel besser, den Trostpreis für den letzten Platz zu bekommen als sich zum Schluss im Mittelfeld wiederzufinden und mit leeren Händen nach Hause zu gehen, an denen keine Schoki klebt? Na eben. Ein bisschen Frustration beschlich uns, als es an Fragen ging, die handfeste Ortskenntnisse der Landeshauptstadt erforderten. Keiner von uns lag richtig, als Bauwerke anhand ihrer Höhe in die richtige Reihenfolge zu bringen waren oder die korrekte Abfolge von Brücken genannt werden musste. Dass wir damit nicht allein waren, verriet uns das kollektive Stöhnen, als die richtigen Antworten vorgelesen wurden: eine akustische La-Ola-Welle der Unkenntnis, die da durch den Raum ging.
Nach drei Stunden Quiz und vielen Getränkerunden stand fest, dass wir keine Trüffel bekommen würden: Wir befanden uns im undankbaren Mittelfeld. Und was haben wir gelernt? Neben dem Table Quiz im Café von Ralf Sch. ist Günther Jauchs Rateshow ein Dreck. Wir werden uns da jetzt bewerben, das Ding auf einer Arschbacke absitzen, alle anderen Kandidaten plattmachen und einer nach dem anderen mit der Million nach Hause gehen. Lacht nur! Hannover wird die Hauptstadt der Quiz-Millionäre. 😉
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