Wohin im Urlaub? Wenn Planung kompliziert ist

Seid Ihr in diesem Jahr schon im Urlaub gewesen oder habt Ihr ihn noch vor Euch? Wir denken darüber nach, uns irgendwann in den nächsten Monaten noch mal auf die Socken zu machen. Wohin? Gute Frage! Wir hatten in Deutschland zwar reichlich Sonnenstunden und Wärme, aber wenn ich die Wahl habe zwischen schwitzen und klappern, weiß ich in Sekundenschnelle, was mir lieber ist: noch mehr Sonne, ehe die dunkle Jahreszeit beginnt.

Die Qual der Wahl? Eher nicht

 

Ich reise gern. Ich freue mich darauf, andere Länder zu sehen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, anders zu essen und natürlich auch darauf, einfach nur dazusitzen und ins Meer zu blinzeln. Aber die Vorbereitungen sind jedesmal schwierig und werden es immer mehr: Unser Hotel oder die Ferienwohnung können nicht nur nach Kriterien wie Preis oder Lage ausgesucht werden, sondern ich brauche eine Dusche und einen stufenarmen Zugang. Einfach? Nein. Meine Laune sinkt bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft wie die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt. Begriffe wie "barrierefrei" und gar "behindertengerecht" sind nichts als Makulatur, mit dem Reiseveranstalter und FeWo-Vermieter ihre Objekte anpreisen und ihr Image aufpolieren wollen. Könnt ihr Euch vorstellen, dass ich schon mal das kleine gelbe Männchen bei Google Maps vor die Tür eines Ferienhäuschens geschickt habe, um rauszukriegen, ob vor dem Eingang wirklich keine Treppen sind? Es gab Treppen vor diesem angeblich barrierefreien Objekt. Die FeWo-Plattform hat sich aber als nicht zuständig und nicht in der Lage gesehen, verlässliche Kriterien zu entwickeln, die den Mietinteressenten die stundenlange mühsame Sucherei erleichtern.

Bei unserer letzten Buchung einer Reise nach Portugal konnte uns der Buchungsservice im Call Center nicht sagen, ob die Zimmer in unserem Wunschhotel Bäder mit Wannen oder Duschen haben. Wir haben das Nachbarhotel gebucht, das kurz zuvor umfassend renoviert worden war. Am Ende des Urlaubs habe ich dem Veranstalter eine Liste geschrieben, in der stand, welche für alle Gäste zugänglichen Einrichtungen, die als behindertengerecht deklariert waren, nicht mal ansatzweise barrierefrei gewesen sind. Es kam keine Rückmeldung. Dabei ist eine entsprechende Ausstattung, die alle Urlauber "mitnimmt", kein Hexenwerk. Der deutsche Reiseveranstalter, bei dem wir unsere Reise gebucht hatten, kennt todsicher die entsprechende DIN-Norm. 

Ich werde natürlich trotzdem nicht aufhören, mir die Welt anzusehen. Dazu gibt es zu viele Dinge, die mich interessieren. Aber an jeder Ecke wird über Inklusion geredet, während ich mich eher exkludiert fühle. Oder verarscht. Ganz einfach.