Nachbarn - einfach "aufs Auge gedrückt"

Habt Ihr gute Nachbarn, mit denen Ihr Euch auch mal unterhalten könnt, die in Eurem Urlaub die Post aus dem Briefkasten nehmen und Eure Pflanzen vor dem Verdursten bewahren? Oder leben neben Euch Menschen von der Sorte, bei deren Anblick man sich immer wieder selbst an seine gute Erziehung erinnern muss, um nicht den ganzen Groll gegen sie schwallartig loszuwerden? Wir haben ganz überwiegend gute Nachbarn, aber hier soll es um die zweite Sorte gehen. 

Kant kannte uns

Nein, natürlich nicht. Aber er sagte etwas sehr Wahres: Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Ich habe meine Zweifel, dass unser Nachbar von gegenüber den Sinn dieses Satzes verstanden hat. Kennt ihr solche Leute, bei denen Ihr ständig das Gefühl habt, dass sie testen, wie weit sie gehen können? Dazu gehört auch unser Nachbar. Sein Gezänk führte dazu, dass seine unmittelbare Nachbarin ihr Haus entnervt verkauft hat. Er parkt seine Autos in unserem Wohngebiet im Parkverbot, zeigt aber alle an, die das ebenfalls tun. Sein Garten glich in den letzten Jahren einem Trümmerfeld, woraufhin er seine private Grillparty auf den öffentlichen Parkplatz mitten in unserem Wohngebiet verlegt hat. Für die Gärtner, die seit ein paar Tagen für ihn arbeiten, hat er mit Gartensäcken am ersten Tag eine der raren Parkflächen belegt, ab dem zweiten Tag dann sogar zwei. In diesem Stil geht es weiter. Ja, ich ärgere mich darüber, und ich weiß, dass das etliche andere Nachbarn auch tun. Die Preisfrage ist für mich allerdings, wie ich cooler werden kann und ab wann man sehr deutlich werden sollte. Bislang hat noch niemand auf solche Ausfälle wie seine Anzeigen wegen Falschparkens mit Gegenanzeigen reagiert. Stillschweigend sind sich alle darin einig, dass das die Situation nur aufschaukeln würde. Aber es stinkt mir, dass ein Einzelner all den Friedlichen um sich herum auf der Nase herumtanzt.
Nachbarn dieser Sorte verfolgen mich seit meiner Kindheit, aber bislang fehlt mir noch das rechte Mittel gegen sie. Wie geht Ihr mit solchen "charmanten" Mitmenschen um?

Kommentare

  1. Menschen wie dieser Nachbar, von dem Du berichtest, können einen zur Verzweiflung bringen. Ich selbst habe das Glück, in einer Eigentümergemeinschaft mit 18 Parteien zu leben - 2 Häuser à 9 Wohnungen -, in denen von Anfang an (wir wohnen seit 1991 hier zusammen) Frieden herrschte. Ich bin mit im Beirat, verstehe mich mit meinen beiden Beiratskollegen sehr gut, und wenn hier mal irgendwo ein Problem auftritt, reden wir mit den Leuten.

    Meine Erfahrung ist, dass das Miteinanderreden die beste Lösung ist. Gerade bei solchen "sozial unverträglichen" Menschen wie Deinem Nachbarn ist das natürlich äußerst schwierig.

    Es kann - aber es muss leider nicht - helfen, sich ganz viel Zeit für ein Gespräch mit diesem Menschen zu nehmen, damit er das Gefühl bekommt, grundsätzlich akzeptiert zu werden. Oft resultiert so ein Verhalten ja aus Frust und/oder dem Gefühl heraus, ausgestoßen zu sein und nicht akzeptiert zu werden. Nur wer ein massives Problem mit sich selbst hat, lebt dermaßen im Unfrieden mit seinen Mitmenschen.

    Bei so einem Gespräch sitzt man dann natürlich erst einmal zähneknirschend da, und es erfordert extrem viel Kraft und Geduld. Und es kann sein, dass es nichts bringt. Doch einen Versuch wäre es vielleicht wert. Es wird kaum eine Freundschaft mit der betreffenden Person entstehen. Aber es kann zumindest zu einem besser verträglichen Miteinander führen.


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    1. Bei seiner Frau habe ich sehr oft den Eindruck, dass sie sich eine entspannte Nachbarschaft wünscht, wenn nicht sogar Freundschaften. Wenn sie uns sieht, strahlt sie uns immer an und sagt etwas Nettes. Aber ich glaube nicht, dass sie bei ihrem Mann hinsichtlich der mittlerweile vielen Streitpunkte etwas ausrichten kann, weil 1. er der offensichtlich dominante Part der Beziehung ist und 2. sie als seine Angestellte arbeitet. Wenn es da Knatsch gibt, hat sie 24/7 etwas davon. Mit reden haben wir und andere es schon versucht. Irgendwann geht einem da die Puste aus.

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  2. Das sieht wirklich nach einem ganz harten Brocken aus, bei dem gar nichts hilft. Solche Leute braucht man im Leben wirklich nicht - schon gar nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft. Da kann einem nur die Ehefrau leidtun. Und Ihr natürlich auch. - Eigentlich ein Unding, dass man solche Menschen ertragen muss. Ob die selbst eigentlich gar nicht merken, was sie ihren Mitmenschen antun?

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    1. Nein, ich glaube, dieser Herr sieht sich durchweg im Recht. Als ich Kind war, wohnte auf dem Nachbargrundstück ein launischer Terrorzwerg, dessen Frau nichts zu melden hatte. Als ich als junge Erwachsene nach Südhessen in ein Mehrparteienhaus zog, hatten wir in der Wohnung gegenüber eine Nachbarin im Rentenalter, die das ganze Haus drangsalierte. Den Nachbarn fehlte damals einfach der A.... in der Hose, um ihr ihre Grenzen aufzuzeigen, allein war das für uns zienlich schwierig. Und jetzt eben er.

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  3. Das sind die Menschen, von denen ich mir wünsche, man könnte sie mit einem One-way-Ticket auf den Mars auslagern. Mit denen kann man wirklich nicht umgehen. Irgendwas läuft in deren Kopf völlig schief, und es gibt einfach keinen Weg, mit ihnen auf eine Ebene zu kommen.

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